+++ Initiative besetzt die Englische Str. 20 um eine Notunterkunft für Flüchtlinge zu schaffen +++ Verhandlungen mit dem Besitzer laufen an +++ 11 Uhr Pressekonferenz+++english version below+++
Viele Wochen haben wir mit angesehen, wie dieser Staat die vor Krieg, Not und Armut fliehenden Menschen drangsaliert. Vor der Erstaufnahmestelle in Berlin herrscht völlige Unterversorgung, oft werden Menschen abends in die Obdachlosigkeit entlassen. Massenunterkünfte, in denen Menschen ohne jede Abwechslung und Betreuung eingepfercht werden oder gar das Schlafen in Parks und unter Brücken sind bittere Realität geworden.
Wir haben deshalb ein leerstehendes Gebäude, das früher der Technischen Universität gehörte und heute im Eigentum eines Privatinvestors ist, besetzt. Hier soll eine selbstverwaltete Notübernachtung für Flüchtlinge geschaffen werden, sowie der Raum, um ein solches Projekt auch verantwortungsvoll zu organisieren. Wir rufen alle solidarischen Einzelpersonen und Initiativen auf, sich in das Projekt einzubringen.
Wer die Medienberichte der vergangenen Tage und Wochen verfolgt hat, wird uns schwer absprechen können, hier etwas zu tun, was unmittelbar notwendig ist: Flüchtlinge schlafen in Parks, bekommen für tausende Euro monatlich Hostelgutscheine. Diese werden aber von Hostels nicht akzeptiert werden, da die Stadt sie erst nach Monaten bezahlt. Während dessen werden die Flüchtlinge in Lager geschickt, die soweit von der Erstaufnahmestelle entfernt sind, dass sie nicht in der Lage sind, rechtzeitig morgens da zu sein und sollen neuerdings in Zeltdörfern in Kasernen untergebracht werden. Da können wir besseres bieten. Hat uns der Staat nicht aufgefordert, Eigeninitiative in der „Willkommenskultur“ zu zeigen: Bitteschön, hier ist unsere Eigeninitiative. Nun ist es an Behörden und Eigentümern, sich einer vernünftigen, friedlichen Verhandlungslösung nicht in den Weg zu stellen.
Wir fordern vom Eigentümer einen Zwischennutzungsvertrag bis zum Abriss der Häuser, den Senat und Bezirk fordern wir auf uns in den Verhandlungen zu unterstützen!
Wir fordern den Bezirk und den Senat auf, eigene Gebäude aufzulisten und diese den ehrenamtlichen Initiative, welche seit Wochen die Notversorgung der Geflüchteten gewährleistet, zur Nutzung zur Verfügung zu stellen.
Sollten die Verhandlungen mit dem Eigentümer scheitern, fordern wir den Senat auf, das Haus zu enteignen und es der selbstverwalteten Notübernachtung zur Verfügung zu stellen!
„In Erwägung, dass da Häuser stehen, während ihr uns ohne Bleibe lasst, haben wir beschlossen, jetzt dort einzuziehen, weil es uns in unsren Löchern nicht mehr passt.“ (B. Brecht)
Das Projekt steht und fällt mit eurer Unterstützung. Wir rufen daher auf, zu dem Haus in der Wegelystraße Ecke Englische Straße (Nähe S-Bahnhof Tiergarten) zu kommen.
Ab jetzt Dauerkundgebung vorm Gebäude
11 Uhr laden wir alle MedienvertreterInnen zur Pressekonferenz, vorm Gebäude, ein
16:30 Uhr erstes HelferInnentreffen
twitter.com/socialcentr4all
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[Berlin] House squatted for Refugees.
+++Initiative squats house in Englische Straße 20 to create an emergencyshelter for refugees+++ Negotiations with the owner are ongoing +++ Pressconference at 11 o`clock +++
For many weeks we followed how this state harasses those fleeing from war, poverty and distress. In front of the initial reception in Berlin people suffer of undersupplyment and often are left homeless in the evening. Mass accomodations in which people are crammed up without any relief or care, people having to sleep in parks or under bridges have become grim reality.
This is why we squatted an vacant house, formerly owned by the Technische Universität and now property of a privat investor. In this house we want to create a self-goverened emergencyshelter for refugees, as well as space to organize such a project responsibly.
In the following days we want to create a liveable space for refugees, together with everybody who is willing to help. We don’t only want to offer places to sleep, but a room for self-organization processes and the neccecary exchange among everybody involved. We call on all solidaric persons and initiatives to join into this project.
Who followed the mediacoverage of the last days and weeks will hardly be able to deny the immediate necessity of what we are doing: Refugees sleep in parks even though they get hostel-coupons worth thousands of euros. Why? Because the coupons aren’t accepted by the hostels because the city pays them only several month later. Meantime the refugees are send into camps, so far away from the initial reception that they are unable to be there on time in the morning. The most recent idea is to accomodate refugees in old barracks and tent-villages. We can provide something better. Didn’t the state ask us to show some initiative in „welcoming culture“: here you go this is our initiative.
It is now in the hands of the authorities and the owner to not get into the way of a reasonable and peacefull negotiated settlement.
If the negotiations with the owner fail, we expect the senat to expropriate the house and give it to us to provide an self-governed emergency shelter.
„Knowing there are houses standing empty, while you leave us homeless on the street
We’ve decided that we’re going to move in now, we’re tired of having nowhere dry to sleep.“ (B.Brecht)
This project stands and falls with your support. We call on everybody to come to the house in Wegelystraße/Englische Straße (close to the Tiergarten trainstation).
From now on permanent rally infront of the house
11:00 Pressconference infront of the house
16:30 first meeting of people willing to help
twitter.com/socialcentr4all
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