Das Konzept Notübernachtung

Konzeption

Zur kurzfristigen Abwehr der drohenden Obdachlosigkeit, wird ein Kontingent von Schlafplätzen bereitgestellt, dieser Bereich soll von 20:00 Uhr bis 08:00 Uhr den Geflüchteten zur Verfügung stehen. Zusätzlich wird versucht, so schnell wie möglich Sanitäranlagen, sowie Duschen bereit zu stellen. Die Anzahl der Schlafplätze wird sich an den Menschen orientieren, welche Bereit sind Nachtschichten zu übernehmen. Eine Regelung von 15 Schlafplätze auf 1 UnterstützerIn wäre denkbar. Gleichzeitig muss gewährleistet werden, das wenigstens eine der anwesenden AktivistInnen arabisch sprechen kann, gegebenenfalls muss dies auch extern organisiert werden.

Die Nachtschicht soll als Ansprechperson für die Geflüchteten dienen, erste Hilfe geben, sowie die Bereitstellung von Essen und frischen Klamotten organisieren. Gleichzeitig muss auch der Schutz des Hauses und seiner Gäste gewährleistet werden. Zusätzlich muss sie morgens eine Weckrunde machen und den Schlafbereich verschließen. Des weiteren ist die Nachtschicht dafür zuständig einen gewissen hygienischen Standard zu gewährleisten, was dadurch nötig wird, da die Räumlichkeiten ja auch während der Benutzung ausgebessert werden sollen.

Für die ersten Nächte würden wir auf solidarische Unterstützung durch Menschen, welche auch im Securitygewerbe arbeiten und solidarisch mit der antirassistischen Bewegung sind, setzen, da leider nicht auszuschließen ist, das es zu Angriffen, bzw. nächtlichen Attacken durch Neonazis kommen kann.

Neben dem Schlafbereich, welcher nur temporär geöffnet ist, benötigen wir Büros um den grundlegenden Ablauf zu gewährleisten. Diese müssen ständig zugänglich sein.

Vorschläge:

  • 1 Spendenraum / Klamotten etc.
  • 1 Büro Nachtschichten
  • 1 Büro DolmetscherInnnen
  • 1 Notzimmer (bei nächtlichen Panikattacken etc.) dieses kann tagsüber als Ruheraum genutzt werden
  • Versammlungsraum für HelferInnentreffen

Wir würden gerne auch Räumlichkeiten für weiter Initiativen anbieten, so denken wir das ein Beratungsraum Sinn macht, wo die Geflüchteten erste Informationen über den weiteren Werdegang erhalten, Anlaufstellen für kostenlose Deutschkurse und für die Kinder kostenlose Sportangebote. Eine Küche muss auch aufgebaut werden, so kann zumindestens eine Grundversorgung der Kinder sichergestellt werden.

Sonstiger Aufbau

Das Haus muss in den ersten Tagen Bezugsfertig gemacht werden, dazu muss Strom und Wasser sicher gestellt werden. Die Initiative wird schnellstmöglich einen Verein gründen, welcher dann als Vertragspartner zur Verfügung steht. Zwischenzeitlich setzen wir auf eine unbürokratische Lösung, das eine Privatperson einen Kurzvertrag abschließen kann. Der Verein wird dann auch, gemeinsam mit einem NutzerInnenrat die weitere Ausgestaltung des Projektes vornehmen.

Die nötige Ansprechbarkeit und Transparenz, kann durch einen solchen Verein und dem Vereinsvorstand gewährleistet werden.

Grundsätzlich wird aber festgestellt, das der Grundsatz des Projektes ein solidarisches Miteinander ist, was nicht auf Profitinteressen beruhen darf. Daher wird der Verein gemeinnützig sein und nicht ein weiteres Angebot der staatliche Betreuungsaufgaben darstellen. Gerade dadurch, das alle Arbeiten in dem Haus freiwillig, ohne Entgelt und mit gemeinsamer Planung erfolgen, soll ein solidarisches Miteinander praktiziert werden.

Mittelfristig ist das Ziel, einen Raum zu schaffen, der den Geflüchteten einen abwechslungsreicheren und lebenswerteren Alltag während der Abwicklung ihres Asylverfahrens erschließt, als es die überfüllten staatlichen Massenunterkünfte tun. Welche Möglichkeiten dabei gefunden werden, hängt von der Unterstützung ab – Platz gibt es in dem Haus genug. Dabei sollen soviel Strukturen wie es geht mit den Geflüchteten selbst aufgebaut werden, um Hilfe zur Selbsthilfe, gegenseitige Lernprozesse und einen Austausch auf Augenhöhe zu ermöglichen.