Solidaritätserklärung zur Besetzung in Athen

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Wir erklären uns solidarisch mit der gestrigen Besetzung in Athen

Mit großer Freude bekamen wir gestern mit das unsere Idee ihre Wurzeln weit ausgebreitet hat und unaufhaltbar zu wachsen beginnt. Gestern wurde ein ehemaliges Universitätsgebäude in Athen besetzt. Die Besetzer_innen fordern kostenlose Unterbringung und uneingeschränkte Bewegungsfreiheit für alle Geflüchteten sowie ein uneingeschränktes Bleiberecht, die Schließung der Flüchtlingslager und einen Abschiebestopp. Forderungen, die wir nicht nur unterstützen sondern genau so bereits hier in Berlin thematisiert haben.

Flucht vor Hunger und Krieg ist keine Eintagsfliege sondern bringt Menschen zu uns, mit denen wir unser restliches Leben teilen  werden. Wir brauchen Räume um mit ihnen in Kontakt zu kommen und müssen endlich aufhören traurige Mienen zu ziehen, wenn wir an im Park zeltenden Geflüchteten vorbei laufen, während eine Straße weiter dutzende Wohnungen leer stehen. Wir müssen handeln.

Obdachlosigkeit, mangelnde Versorgung und rechtliche Diskriminierung sind generelle Probleme Geflüchteter in Deutschland und Europa. Die Forderung nach selbstverwalteten Zentren des solidarischen Miteinanders unabhängig von Herkunft, Pass oder anderen Äußerlichkeiten, ist in Zeiten von unfassbar großen Flüchtlingsströmen, daher umso bedeutender. Sei es Project Shelter in Frankfurt am Main oder das neu hinzugekommene Zentrum in Athen. Wir stehen solidarisch zusammen. Lernen  voneinander und kämpfen für die selben Ziele. Hier in Berlin oder irgendwo sonst.

 


 

Η πρωτοβουλεία „socialcenter4all“ ανακοινώνει την αλληλεγγύη της προς την κατάληψη που έλαβε μέρος στισ 22.09 επί της οδού Αραχώβης 44 στην Αθήνα. Στις 10.09 έγινε η κατάληψη κτηρίου επί της οδού „Englischen Straße 20“ με την ανάγκη εύρεσης ενός αυτοδιαχειριζόμενου χώρου στέγασης μεταναστών. Δυστηχώς η προσπάθεια έλαβε τέλος με την είσοδο της αστυνομίας.

Από χτές, ένα πρώην φοιτητικό εστιατόρειο στην Αθήνα τελείτα υπό κατάληψη. Οι καταληψίες απαιτούν την δωρεάν στέγαση των μεταναστών, την ελεύθερη μετακίνηση τους, ίσα δικαιώματα, το κλείσημο των στρατοπέδων για μετανάστες και τέλος την αποτροπή της απέλασης τους. Αιτήματα που όχι μόνο υποστηρίζουμε αλλά και προσπαθήσαμε να θίξουμε μέσω της κατάληψης μας στο Βερολίνο. Η φυγή για λόγους φτώχιας ή πολέμου είναι κάτι που υπάρχει εδώ και καιρό. Απαιτήται η εύρεση χώρου για να έρθουμε σε επαφή μαζί τους αλλά και να πάψουμε να προσποιούμαστε τους λυπημένους στην ιδέα και μόνο των άστεγων μεταναστών. Η έλλειψη στέγης, πόρων αλλά και οι διακρίσεις είναι προβλήματα που αντιμετωπίζουν οι μετανάστεσ την Γερμανία αλλα γενικότερα στην Ευρώπη.

Η ανάγκη για την ύπαρξη αυτοδιαχειριζόμενων κέντρων όπου αλληλέγγυα θα συνιπάρχουν άτομα από διαφορετικές χώρες προέλευσης είναι κάτι παραπάνω από εμφανής. Είτε είναι ένα κέντρο όπως το Project Shelter στην Frankfurt am Main, είτε σαν το προβλεπόμενο κέντρο στην Αθήνα. Στεκόμαστε αλληλέγγυα μαζί τους. Μαθαίνουμε από κοινού και αγωνιζόμαστε για τον ίδιο σκοπό. Η αλληλεγγύη μας δεν εκφράζεται με κούφια λόγια αλλά με δράσεις, είτε στο Βερολίνο είτε οπουδήποτε αλλου.

Alle oder Keine_r – Nach der Räumung ist vor der Besetzung

Kurze Stellungnahme der Besetzer_innen der Englischen Straße 20. 

10 - 9Fh89xBAls wir in der Nacht zum 10. September die Räume des ehemaligen TU-Gebäudes in der Englischen Straße betraten, kamen wir nicht um eine symbolische Besetzung durchzuführen.

Wir kamen durchaus in der Hoffnung, einen Nutzungsvertrag für das Gebäude erringen zu können, weil wir dachten, der öffentliche Druck würde unserem Konzept einer selbstverwalteten Schlafstelle mit sozialem Zentrum Nachdruck verleihen. Dass nur eine sehr kleine Chance bestand, dass die Sache so ausgehen könnte, wussten auch wir. Vieles blieb schwer kalkulierbar, wie gut funktioniert die Mobilisierung, wie laufen die Gespräche mit dem Eigentümer etc?
Doch wir dachten letztendlich: Scheiss drauf, was sind schon ein paar Anzeigen wegen Hausfriedensbruch. Auch im Falle einer Räumung würde die Besetzung den Effekt haben, eine Idee, die wir haben, in die Debatte in Berlin einzubringen. Das ist letztlich geschehen. Sowohl medial wie auch in der linken Diskussion ist das Projekt, das wir verfolgen, nun ein Thema. Mehr als ein erster Schritt ist das nicht. Es wird aber nicht der letzte sein.

Die Idee, die in den Wochen zuvor, in denen wir vor der Erstaufnahmestelle in Berlin-Moabit Zeit mit unseren Genoss_innen und Freund_innen ohne Papiere verbrachten, geboren wurde, werden wir weiterverfolgen. Gemeinsam mit anderen Initiativen und auf breiterer Basis. In den kommenden Wochen wird ein ausführlicheres Papier erscheinen, in dem wir erklären wollen, wie wir die Lage einschätzen und wie wir weiter voranschreiten wollen. Vorerst nur einige kurze Sätze:

(1) Wir bedanken uns aus vollem Herzen beim Support auf der Straße.

Gerne hätten wir euch am Ende des Tages im Haus umarmt. Wir haben aber auch festgestellt:
Es existiert ein sehr großes Missverhältnis zwischen der Zustimmung zu unserem Projekt (sei es in sozialen Medien, in persönlichen Gesprächen und solidarischen Stellungnahmen)
und der realen Mobilisierungsfähigkeit. Nur wenige Dutzend Unterstützer_innen haben den Weg zu uns gefunden, obwohl viele tausende die Idee offenbar für tauglich befanden.

Denen die da waren, wollen wir unseren Dank aussprechen. Diejenigen, die das Ding geliked und geteilt haben, aber aus diesen oder jenen Gründen nicht vorbei kamen, bitten wir, uns das nächste Mal zu besuchen. Wenn Protest darin besteht, zu sagen, dass uns etwas nicht passt, und Widerstand der Akt sei, auch wirklich dafür einzutreten, dass das, was uns nicht passt, nicht mehr passiert, dann müssen wir den Schritt vom Protest zum Widerstand gehen.
Wir haben in den vergangen Jahren, geplagt von Repression und fehlender Zielstrebigkeit, alle zusammen ein wenig das Vertrauen in uns selbst und den Mut zu handeln verloren. Lasst uns Vertrauen und Mut gemeinsam zurückgewinnen.

(2) Wir verurteilen mit Nachdruck die Polizeigewalt und die extrem aggressive Stimmung bei den Bullen.

Wir hörten ihre Gespräche vom Dach aus. Davon, uns zu lynchen, war da die Rede, ein besonders mutiger Cop richtete seine Schusswaffe auf uns.

Wir sind letzten Endes unversehrt aus dem Haus gekommen. Schlechter erging es unseren Freund_innen auf der Straße: Sie wurden grundlos angegriffen, von zumindest einer Unterstützerin wissen wir, dass sie im Krankenhaus landete. Ihr geht es den Umständen entsprechend gut.
Ihr – und allen anderen Verletzten, von denen wir nicht wissen – wünschen wir gute Besserung.

(3) Wir sehen die Räumung nicht als Ende unserer Bemühungen, sondern als deren erste Etappe.

Der Druck muss weiter zunehmen. Wir werden einen langen Atem brauchen, aber gemeinsam können wir ihn aufbringen.
Unser Anliegen ist legitim, es ist vernünftig und wir werden von ihm durch die stumpfe Gewalt des Gegners nicht abzubringen sein.
Damit wir durchhalten, müssen wir die Vereinzelung überwinden. Wir müssen gemeinsam mit der rebellischen Jugend, mit allen Ausgebeuteten und Erniedrigten, ob mit Papieren oder ohne, eine gemeinsamen Widerstand schaffen. Während der Gezi-Proteste erklangen in den Straßen Istanbuls die Worte:
„kurtulus yok tek basina – ya hep beraber ya hiçbirimiz.“ (Befreiung gibt es nicht allein. Entweder alle oder keine_r).

Solidarische Grüße an alle, welche die Verhältnisse immer noch zum tanzen bringen möchten!

Nachtrag:  Erstaunlich fanden wir es, am nächsten Tag im Deutschlandfunk zu hören, das ein zehnstöckiges früheres Bankgebäude im Stadtteil Wilmersdorf in Berlin beschlagnahmt wurde und jetzt zur Erstaufnahmestelle umfunktioniert werden soll. Wir würden da noch weitere Gebäude vorschlagen.
Ihr hört und lest von uns, bis bald….

Presseschau

Erklärungen

Erklärung der BesetzerInnen

Solidaritätserklärung: radikale linke | berlin „Unser aller Haus“

Solidaritätserklärung: Bündnis für bedingungsloses Bleiberecht (Facebook)

Asta TU https://asta.tu-berlin.de/aktuelles/eilmeldung-tu-geb-ude-besetzt

Videogrußbotschaft: Grim104

Presse

Berliner Zeitung: Polizei beendet Besetzung in früherem TU-Gebäude

Neues Deutschland: Polizei räumt besetztes Gebäude in Berlin

Morgenpost: Hausbesetzung für Flüchtlinge beendet

Junge Welt: Knüppeln statt helfen

Vice: Flüchtlingsaktivisten besetzen leerstehendes Gebäude in Berlin

RBB: Aktivisten fordern Notunterkunft für Flüchtlinge statt Leerstand (leider wird fälschlicherweise berichtet, die AktivistInnen hätten das Gebäude freiwillig verlassen)

LowerClassMagazin: „Wir brauchen eure Ideen, eure Fertigkeiten und eure Bettgestelle.“ (Interview mit BesetzerInnen)

sonstiges

Videobericht: left report

Videobericht: Neues Deutschland

Videobericht: Zoom.in (Englisch)

 

Bilder und Videos von Besetzung und Räumung

Ihr könnt uns eure Bilder, Videos und Links per Email zuschicken.

Videos:
5:36 Minuten – https://youtu.be/2y16n4IjcUk
3 Minuten – https://youtu.be/BVs6quBIxC8
1:16 Minuten http://zoomin.tv/?v=704015 (English)

 

Bilder:
http://www.demotix.com/news/8507011/police-evicted-squatted-house-berlin-charlottenburg/all-media
http://www.demotix.com/news/8505983/activists-occupy-old-institue-berlin-build-shelter-refugees/all-media
https://www.flickr.com/photos/leftreport/sets/72157656137286753

Quelle/Bildbeschreibungen siehe Indymedia Linksunten.